Osteomyelitis des Kiefers
Eine Osteomyelitis im Kieferbereich entsteht zumeist als Folge einer eitrigen Zahnwurzel oder einer Infektion eines Implantats.
Wenn Kieferosteomyelitis nicht behandelt wird, kann sich das gebildete Eiter entweder über Fisteln in den Mund oder in die Kieferhöhlen entleeren, aber auch in den Blutkreislauf eindringen. Dies kann eine Blutvergiftung (Sepsis) hervorrufen und / oder durch Absiedelung an anderen Stellen Infektionen in weit entfernten Organen verursachen.
Wenn eine Antibiotika-Therapie nicht innerhalb weniger Wochen zum Erfolg führt, ist eine Operation kaum zu vermeiden.
Im Rahmen der Operation müssen alle im Infektgebiet liegenden Fremdkörper sowie abgestorbenes Gewebe (Sequester) entfernt werden. Die verbleibenden Knochenränder werden oberflächlich abgefräst, lebendes Gewebe wird jedenfalls sorgfältig geschont. Die verbleibenden Höhlen werden mit Antibiotika imprägnierter Knochenspongiosa aufgefüllt, die innerhalb einiger Wochen zu eigenem, vitalem Knochen umgewandelt wird. Stets wird die Wunde sofort verschlossen.
Nach Rekonstruktion der Defekte und ausreichender Einheilung der Knochentransplante kann eine Versorgung mit Implantaten erfolgen – je nach Fall ab 6 Wochen bis zu mehreren Monaten nach dem Eingriff.