Infizierte Implantate

Bei der operativen Behandlung von Knochenbrüchen oder dem Einsetzen künstlicher Gelenke wird Fremdmaterial in den Körper eingebracht. Hier siedeln sich leicht Bakterien an und bilden Kolonien in Form von Biofilmen, die aufgrund ihrer Organisation und speziellen Stoffwechselverhaltens weitestgehend unempfindlich gegenüber Antibiotika und immunologischen Abwehrmechanismen sind.

Eine Elimination ist in der Regel nur mit einem Austausch der Implantate möglich. Da aber selbst bei gründlichster Reinigung stets kleinste Reste der Kolonien am Ort der Operation verbleiben, muss beim Einsetzen eines neuen Implantats stets mit der sofortigen Neubesiedelung des Fremdkörpers gerechnet werden. Es musste daher bisher nach jeder Implantatentfernung zugewartet werden, bis eine neuerliche Versorgung möglich erschien.

Durch Implantation von Antibiotika-imprägniertem Knochenmaterial können auch die Reste der Biofilme abgetötet werden. Dieser Eingriff erfolgt gleichzeitig mit dem Einsetzen der neuen Gelenksprothese oder des stabilisierenden Implantats – somit kann in den meisten Fällen der infizierte Knochen in nur einer Operation saniert werden.

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