Diagnostik

Oft kann die Diagnose „Osteomyelitis“ allein schon aus dem klinischen Erscheinungsbild gestellt werden. Häufig sind die Hinweise jedoch nicht eindeutig. Radiologische Veränderungen im konventionellen Röntgenbild sind bei akuten Fällen sehr diskret und frühestens nach 2 bis 3 Wochen zu sehen. Bei chronischen Fällen ist die Unterscheidung zwischen abgeheilten und aktiven Formen sehr schwierig.

Die Computer-Tomographie (CT) und die Magnetresonanz-Tomographie (MRT) spielen eine zunehmend wichtige Rolle in der Diagnose einer Osteomyelitis. CT bzw. MRT können helfen, nekrotische Knochen zu identifizieren und sind bei der Planung einer chirurgischen Sanierung unerlässlich. Die MRT hilft zusätzlich, zwischen Infektion des Knochens und des angrenzenden Gewebes zu unterscheiden.

Nuklearmedizinische Untersuchungen – wie die Skelettszintigraphie (Tc-99m) – werden als Suchmethoden einer Osteomyelitis eingesetzt. Diese Methode hat jedoch eine geringe Spezifität, da eine Anreicherung bei jeglicher erhöhter, auch nicht infektiös bedingter Knochenaktivität erfolgt. Durch markierte Anti-Granulozyten-Antikörper als Zusatzuntersuchung kann die Spezifität erhöht werden.

Eine sichere Diagnose kann allerdings nur mit dem Nachweis der verursachenden Mikroorganismen gestellt werden. Üblicherweise wird dabei versucht, die Bakterien aus Abstrichen, Punktaten oder sonstigen Gewebeproben in einem speziellen Kulturmedium anzuzüchten. Dies gelingt jedoch auch nicht immer, da lediglich frei lebende planktonische Keime anzüchtbar sind. Liegen die Erreger zum Zeitpunkt der Abnahme lediglich in ihrer sessilen Form, also in Biofilmen vor, so bleibt die Kultur falsch negativ (mehr dazu: Culture Negative Orthopedic Biofilm Infections).

Mittels geeigneter Ultraschallbehandlung („Sonikation“) können die Erreger aus ihren Biofilmverbänden herausgelöst und so die Treffsicherheit erhöht werden. Diese neuartige Methode wird im Osteitiszentrum Döbling routinemäßig angewendet.

Letzten Endes ist eine sichere Beurteilung lediglich durch die Zusammenschau aller vorliegenden Befunde durch einen erfahrenen Spezialisten möglich.

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